Der Auszug
Ein Van braucht einen Auszug. Ich habe lange überlegt, wie meiner aussehen sollte. Ich wollte einen Schrank ausziehen. Nicht eine Schublade. Also habe ich eine Unterkonstruktion gefertigt, um darauf später den Schrank mit den Wasserkanistern unterzubringen.


Die Unterkonstruktion habe an den Schienen befestigt. Dazu habe ich mir beim freundlichen Händler meines Vertrauens die original Unterlegscheiben besorgt. Sechs an der Zahl halten den Schrank fest. Zum Positionieren habe ich kleine dünne Holzstäbe in die Gewinde der Unterlegscheiben (auf dem linken Bild gut zu sehen) gesteckt und dann die Unterkonstruktion hinübergestülpt. Das ging nicht allein. Vielen Dank an meine Frau, die mich dabei tatkräftig unterstützt hat. Damit war es dann wesentlich einfacher, die Sechskantschrauben in die Gewinde zu bekommen.
Musik im Bus
Ein T5 Multivan Beach, Baujahr 2006, muss nicht unbedingt eine luxuriöse Ausstattung haben. Ich weiß nicht, ob es 2006 schon elektrische Fensterheber gab. Wir haben jedenfalls keine. Die Ausstattung ist also überschaubar. Trotzdem hören wir gern Musik. Feuerwehrman Sam, ??? Kids und Benjamin Blümchen sind spannend, aber keine 4h am Stück. Daher haben wir uns für einen JBL Flip 4 entschieden, der im hinteren Bereich im Bus hängt und den wir über die Handys steuern. Ohne den „Diggeding“ (so begrüßt einen der Flip 4) dürfen wir nicht losfahren. Der große Vorteil ist, das auch die Navigationsdurchsagen über den Flip 4 gehen. Das findet unser Sohn nicht immer gut, aber wenn ich allein unterwegs bin, dann nutze ich den Flip 4 auch, um Spotify oder Amazon Musik zu hören.
Was wir zusätzlich gemacht haben und absolut der Bringer ist: Die Türen mit einer zusätzlichen Gummi-Türdichtung versehen. Damit wurden die Windgeräusche erheblich reduziert. Ein Päckchen dieser Dichtung reicht für eine Tür. Wir haben beide Türen damit versehen und sind sehr sehr glücklich damit.
Es hätte erst im Oktober kommen sollen. Aber dann hat jemand eine Bestellung storniert. Und da ich ganz oben auf der Warteliste stand, habe ich natürlich ganz laut „HIER!“ geschrien! Und dann war es da. James Baroud Evasion. In schwarz.


Und dazu gibt es hier bald mehr.
Vorab schon mal einen Hinweis: Eine Unterlage habe ich mir nun endlich auch bestellt. Ein Abstandsgewirk, damit die Matratze von unten durchlüftet wird und die Feuchtigkeit, die sich zwangsläufig über Nacht sammelt, wieder entweichen kann und sich nicht in der Matratze sammelt. Soll auch ein wenig wärmer sein, aber das wird vernachlässigbar gering sein.
Wie alles begann
Es war ein warmer Sommertag und die Idee reifte in mir, dass ich mit meinem T5 Multivan Beach während einer Auszeit vom Job für sechs Wochen nach Portugal zum Wellenreiten fahren wollte. Ich hatte mir einen kleinen Küchenblock zugelegt, den obligatorischen ein Flammen-Gaskartuschen Kocher und unter heftiger Anstrengung meine Sitzbank in die hinteren Schienen verfrachtet, so dass ich im Bereich der Schiebetür mehr Platz hatte. Meine Route war geplant. Eine Nacht auf einem französischem Weingut inbegriffen. Und dann rief mich mein Chef eine Woche vor der Abfahrt an und bot mir einen neuen Job an, den ich eigentlich erst in einem halben anfangen wollte. Die Vernunft hat damals gesiegt. Leider. Heute bin ich schlauer, aber vielleicht wieder zu vernünftig.
Dieser verpassten Gelegenheit habe ich lange nachgetrauert.
Und dann noch länger in Foren, im Internet, auf Youtube und schließlich auf Instagram viele Van Ausbauer, Van Life Experten, mir angeschaut. Viele Beiträge gemerkt. Communities beigetreten. Und dann habe ich auch angefangen, meinen Bus umzubauen. Es musste ein Hybrid-Camper werden. Wir werden ja nicht in ein Vanlife starten, sondern wollen nur mobiler unterwegs sein. Spontan mal weg. Raus. Aber sonst muss der Bus halt alltagstauglich sein. Muss zum Tauchen geeignet sein. Zum Einkaufen. Zur Fahrt zur Schule und auch zu den Eltern und Freunden.